Samstag, 17. März 2012
Orange County

Es ist Nacht. Wenn ich aus dem großen Wohnzimmerfenster, welches auch eine Terrassentür seien könnte, wäre dahinter nicht ein Gitter und ginge es nicht 3 Stockwerke nach unten, schaue sehe ich eine Straße die von Bäumen gesäumt ist und deren Asphalt Klitschnass ist. Merkwürdig, denke ich, es hat doch gar nicht geregnet. Sei Tagen scheint hier die Sonne und es sind über 20 Grad, auch abends. Dann fällt mir das sanfte dröhnen eines Lastkraftwagens auf, der sich langsam die Straße hinauf schiebt. Davor läuft ein Mann mit einem dicken Schlauch. Aus dem Schlauch schwallt unaufhörlich dickes Wasser. Aha, die Straßenreinigung. Ganz schön viel Aufwand für eine Straße an der alle 20 Meter ein Mülleimer hängt, und an der nachts vor jedem Haus Mülltonnen stehen, denn die werden auch täglich geleert - meistens von der Müllabfuhr. Manchmal aber auch von Schrottsammlern.
Das Wasser erhellt die Straße noch mehr, als es die Laternen eh schon tun. Und außerdem verstärkt es den Effekt des orangenfarbenen Lichtes. Das ist eben nicht Zentraleuropa, wo die Straßen des nachts aussehen wie ein deutsches Amt. Kahl, steril, unlustig.
Passt zur Architektur.
Hier jedenfalls machen Tag und Nacht keinen Unterschied. Die Farben der Magie des Ortes bleiben die Gleichen. Denn tagsüber spaziert man durch Häuserschluchten aus Orangenfarbenem Backstein. Jeder Häuserkomplex groß und wie ein dreidimensionales Sudoku. Und zu jedem Feld gehört ein Balkon, ein Wäscheleine und ein kleiner weißer Kasten, der die Behausung im Sommer auf 18 Grad herunterkühlt. West-Side-Story könnte man hier drehen, und wer ein bisschen zuschaut kann es täglich beobachten. Die Kulisse ist vollständig. Sogar die Basketballfelder im Käfig sind da. Hier will ich nicht tot überm Zaun hängen. Aber ruhig ist es wohl.
Gute Nacht.


Orange , Spanien , Nacht

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mecker nich. du könntest in belfast sein: da sinds nur 6° und es gibt keine mülleimer, wegen der bomben.

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stimmt....aber da können die Menschen wenigstens Englisch! Ich befinde mich an einem Ort, wo nichtmal in den Touristenshops jemand Englisch kann. Und das Land lebt einzig nur noch vom Tourismus!

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