Mittwoch, 2. März 2011
...und dann beging der Führer Selbstmord.
gendertroubl, 14:53h
Je stärker wir uns politisch interessieren, desto gewissenloser vertreten wir unsere eigene Meinung. Das ist gar nicht mal despektierlich gemeint, sondern eher beschreibend. Ich spreche mich selbst nicht davon frei - wie könnte ich als studierte Soziologe auch - , und möchte noch einen Schritt weiter gehen: Je gewissenloser wir unsere Meinung vertreten, desto stärker verklären wir die Vergangeheit. Was heute geschieht, wird in nicht allzu ferner Zukunft von politischen Gegnern völlig unterscheidlich ausgelegt werden. Allein die Tatsache, dass die Vergangenheit, immer von konspirativen Gegenspielern maßgeblich und vor allem boshaft, beeinflusst wurde, zieht sich als Konstante durch alle politischen Richtungen. Man muss fast sagen, dass sie eine feste Eigentschaft ist. Ohne geht's wohl nimmer. Das mag daran liegen, dass Politik auch etwas mit Wahrheit zu tun hat. Wer hat denn nun das bessere Konzept für Bildung, Wirtschaft, Gas, Wasser und Scheiße?
Schwierig zu entscheiden. Für ein Individuum und für eine politische Organisation stellt sich das Problem der Wahrheit noch viel radikaler dar. Denn die Gegenwart muss mit der Vergangenheit wahrheitskongruent sein. Das große Risiko besteht darin, dass man i.d.R. erst in der Gegenwart feststellt, in der Vergangenheit von der Wahrheit etwas weiter weg gewesen zu sein. Daher ist es nützlich, auf einen Mechanismus zurückgreifen zu können, der einigermaßen zeitresistent ist. Nennen wir es mal konspirative Paranoia.
Reflexartig kann hier auf ein bewährtes Schema zurückgegriffen werden, dass sich seit anbeginn der Menschheit etabliert hat: Das Schiksal. Im Guten gelenkt durch dargebrachte Opfer, im Schlechten durch die bösen Schiksalsmächte.
Heute geht das so: Wenn die Wirtschaft brummt, dann war das die Regierung. Wenn die Wirtschaft abflaut linkskomunistische Konsumkritiker, die nach sozialer Überversorgung streben.
Das praktische an der konspirativen Paranoia ist, dass sie ein verlässliches System darstellen jede Situation blitzschnell zu bewerten. Es bringt Stabilität und Sicherheit für diejenigen die Politik gestalten müssen. Ich werde dies bestimmt mal sachlicher ausformulieren, weil ich tatsächlich glaube, dass Paranoia ein systemstabilisierende Funktion haben kann.
Blitzschnell kann in die Tasche gegriffen werden: "Herr Sowieso, Vor 10 Jahren war war folgendes und heute mache sie es anders?" Zack:"Öhm, ja das waren natürlich die Komunisten". Auf jeden Fall erst dem vermuteten konspirativen Haufen die Schuld geben. Egal wie es wirklich war, da sich die Wirklichkeit niemals abbilden lässt, ist Vergangenes immer Interpretierbar. Und in diesem Sinne muss man nur das richtige Leitbild der Interpretation auspacken.
Das befriedigt zumindest die eigenen Anhängerschaft.
Warum dieses Praeludium? Nun, seit "Dr. Strg.C. Googlberg" - und wie er noch auch immer heißen mag - der Verarsche und des Betrugs bezichtigt wird, kommen ja die Gestalten aus den Löchern gekrochen, die in der Verteidigung mit dunklen Künsten geschult sind. Damit meine ich vor allem Verklärung. Erstaunlicher Weise sind es immer weniger geworden, aber es bleiben viele, die das ganze für eine Links-komunistische Medienhetze halten. Klar hat er nen fehler gemacht, aber dafür müsse er ja nicht gehen....Das aus den Reihen derer die gerne jeden Studi unter Generalverdacht stellen möchten, was die Orginalität der schriftlichen Leistungen angeht. Und nen Studi geht danach nicht zurück auf sein Schloss und schmollt ein par Jahre, sondern zahlt 50.000€ und darf im Zweifel nicht mehr studieren. Aber ich prognostiziere: In spätestens 2-3 Jahren werden die Konservativen geschlossen! die Nummer von Heute als systematische Hetze einer böswilligen Schiksalsmacht bezeichnen und sich in Wahrheit und Unfehlbarkeit wälzen. Dass das größte Meinungsmachermedium seine Lieblingsfigur nicht im Amt halten konnte wiederspricht dieser Meinung zwar. Aber auch dafür lassen sich bestimmt ausreden finden.
Nachgetreten:
1. Wer sich hinstellt nachdem er eine halbe Doktorarbeit abgeschrieben hat, und der Öffentlichkeit sein Leid klagt, von wegen Familienvater, politischer Stress etc. und die ganze Sache atributiert, als in "mühevollster Kleinstarbeit", der hat den Schuss nicht gehört! Und ist kein Lügner oder Betrüger sonder schlicht ein Heuchler!
2. Es bereitet mir Freude, dass er sich selbst aus dem Spiel nahm. Es bereitet mir Freude, dass die Bild es nicht geschafft hat dem Volk den neuen Führer zu erzwingen. Denn Führer wird hier so schnell keiner mehr, auch kein Baron Anno-Tuck mit Bismarck-Mätresse im Anhang.
3. Weggetreten!
Schwierig zu entscheiden. Für ein Individuum und für eine politische Organisation stellt sich das Problem der Wahrheit noch viel radikaler dar. Denn die Gegenwart muss mit der Vergangenheit wahrheitskongruent sein. Das große Risiko besteht darin, dass man i.d.R. erst in der Gegenwart feststellt, in der Vergangenheit von der Wahrheit etwas weiter weg gewesen zu sein. Daher ist es nützlich, auf einen Mechanismus zurückgreifen zu können, der einigermaßen zeitresistent ist. Nennen wir es mal konspirative Paranoia.
Reflexartig kann hier auf ein bewährtes Schema zurückgegriffen werden, dass sich seit anbeginn der Menschheit etabliert hat: Das Schiksal. Im Guten gelenkt durch dargebrachte Opfer, im Schlechten durch die bösen Schiksalsmächte.
Heute geht das so: Wenn die Wirtschaft brummt, dann war das die Regierung. Wenn die Wirtschaft abflaut linkskomunistische Konsumkritiker, die nach sozialer Überversorgung streben.
Das praktische an der konspirativen Paranoia ist, dass sie ein verlässliches System darstellen jede Situation blitzschnell zu bewerten. Es bringt Stabilität und Sicherheit für diejenigen die Politik gestalten müssen. Ich werde dies bestimmt mal sachlicher ausformulieren, weil ich tatsächlich glaube, dass Paranoia ein systemstabilisierende Funktion haben kann.
Blitzschnell kann in die Tasche gegriffen werden: "Herr Sowieso, Vor 10 Jahren war war folgendes und heute mache sie es anders?" Zack:"Öhm, ja das waren natürlich die Komunisten". Auf jeden Fall erst dem vermuteten konspirativen Haufen die Schuld geben. Egal wie es wirklich war, da sich die Wirklichkeit niemals abbilden lässt, ist Vergangenes immer Interpretierbar. Und in diesem Sinne muss man nur das richtige Leitbild der Interpretation auspacken.
Das befriedigt zumindest die eigenen Anhängerschaft.
Warum dieses Praeludium? Nun, seit "Dr. Strg.C. Googlberg" - und wie er noch auch immer heißen mag - der Verarsche und des Betrugs bezichtigt wird, kommen ja die Gestalten aus den Löchern gekrochen, die in der Verteidigung mit dunklen Künsten geschult sind. Damit meine ich vor allem Verklärung. Erstaunlicher Weise sind es immer weniger geworden, aber es bleiben viele, die das ganze für eine Links-komunistische Medienhetze halten. Klar hat er nen fehler gemacht, aber dafür müsse er ja nicht gehen....Das aus den Reihen derer die gerne jeden Studi unter Generalverdacht stellen möchten, was die Orginalität der schriftlichen Leistungen angeht. Und nen Studi geht danach nicht zurück auf sein Schloss und schmollt ein par Jahre, sondern zahlt 50.000€ und darf im Zweifel nicht mehr studieren. Aber ich prognostiziere: In spätestens 2-3 Jahren werden die Konservativen geschlossen! die Nummer von Heute als systematische Hetze einer böswilligen Schiksalsmacht bezeichnen und sich in Wahrheit und Unfehlbarkeit wälzen. Dass das größte Meinungsmachermedium seine Lieblingsfigur nicht im Amt halten konnte wiederspricht dieser Meinung zwar. Aber auch dafür lassen sich bestimmt ausreden finden.
Nachgetreten:
1. Wer sich hinstellt nachdem er eine halbe Doktorarbeit abgeschrieben hat, und der Öffentlichkeit sein Leid klagt, von wegen Familienvater, politischer Stress etc. und die ganze Sache atributiert, als in "mühevollster Kleinstarbeit", der hat den Schuss nicht gehört! Und ist kein Lügner oder Betrüger sonder schlicht ein Heuchler!
2. Es bereitet mir Freude, dass er sich selbst aus dem Spiel nahm. Es bereitet mir Freude, dass die Bild es nicht geschafft hat dem Volk den neuen Führer zu erzwingen. Denn Führer wird hier so schnell keiner mehr, auch kein Baron Anno-Tuck mit Bismarck-Mätresse im Anhang.
3. Weggetreten!
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