Montag, 25. Mai 2009
..once upon a time in the west(falen)
Es war einer dieser besonderen Tag an denen man sich fragt, ob man nun liegen bleibt und sich eine Pizza in den Ofen schiebt, oder aufs Rad springt und sich eine ordentliche Portion Masochismus abringt.
Da Pizza gerade nich vorrätig war und das Rad unruhig vor dem Fenster auf und nieder sprang, entschloss ich mich zu Letzterem.
Ipsund zog ich mein Wrestlingoutfid an (schonmal ne richtige Radhose gesehen, dann is klar wovon ich spreche). Trinkflaschen füllen, Helm aufsetzten, in die Schuhe mit Klicksystem einsteigen und nochmal auf die Toilette staken. Dabei überlgen was man denn alles bei sich tragen sollte. Den Rucksack schloss ich aus, dafür wars mir zu warm, und das wichtigste geht auch in die Rückentasche des Trikots. Also Schlüssel und Handy. Bei nur zwei Stunden (geplant) Fahrt lohnt auch kein Apfel o.Ä..
Noch schnell den Autoschlüssel vom Bunde gelöst und auf den Zimmertisch plaziert, denn man kann nie wissen,vielleicht brauchts der Mitbewohner.
Im bäldigen Anschluss gurkte ich die Treppe herunter, was immer ein kritischer Augenblick ist. Die angestrebte Tour kann bereits im Treppenhaus enden, da das Klicksystem der Schuhe den Fußballen 5 Zentimeter höher setzt als die Hacke, und einen somit auf einem sehr rutschigem, völlig unförmigem und höhenverschobenem Stück Plastik laufen lässt.

Geschafft! Mit heilem Genick die Straße erreicht und losgeradelt. Der Tag ist sehr schön. Das kleine Lüftchen, welches den gemeinen Passanten erfreut, führt zur soliden Reduktion meiner Durchschnittsgeschwindigkeit. Dadurch wende ich ein bischen zu viel Kraft auf den ersten 10 Kilometern auf, und ärgere mich, dass ich nicht einfach langsamer gefahren bin. An einer langgezogenen Steigung war ich sogar einmal im unaeroben Bereich. Sehr unschön. Diese Leistungsüberreizung werde ich noch die ganze Tour über merken, und sie vermindert den Trainigseffekt.
Die Landschaft entschuldigt allerdings für alles. Ein weiter Blick auf Wald und Wiesen, eine mediterane Luft, und wenig Straßenverkehr lassen ein wenig Urlaubsgefühle entstehen.

Nach einer kleinen ,nicht sehr steilen, Abfahrt mit Höchsgeschweindigtkeiten um die 64km (etwas langsam, aber an dem Tag war nicht mehr drin) gings rüber, den letzten Schwenker der Tour abhandeln. Gleichzeitig der mit der meißten Steigung.
Im nächsten Dorf lieferte ich mir ein kleines Tet â Tet mit einem Trecker. Erst war ich vorne, dann kam ein steiler Berg, dann war er vorne, dann kam eine Abfahrt dann war ich vorne, dann kam ein sehr langer Berg und er war weg. Da aber bei jeder Überholung freundlich gewunken wurde, war dies ein sehr feines Erlebnis und irgendwie untypisch für den Menschschlag in dieser Region - vielleicht ein zugezogener Bauer.

Entschlossen werfe ich mich dem letzten Berg entgegen, und muss leider irgendwann auf den Bürgersteig. Nach 20 Metern merke ich wie das Hinterrad ungewohnt schlingert und ausbrechen möchte. Anhalten, absteigen, kurzer Fachmännischer BLick, Diagnose: Platten! "Dreckiger Mist", denke ich mir.

Gutes Risikomanagment zeichent auch den Alternativen von Nebenan und sogar jeden Protesti, ja sogar einen Weltrevoluzer aus!
Ich stehe abseits dieser Kategorien und bin auch zu narzistisch um nicht mindestens eine eigene Kategorie zu beanspruchen, aber mein Risikomanagment ist, mit Verlaub, fantastisch!
In kühner Vorraussicht es könne was passieren habe ich ja meinen Autoschlüssel zu Hause gelassen und mein Handy eingesteckt (umgekehrt wäre fatal gewesen). KUrzer Anruf, dann wurde ich abgeholt. Bis dahin spielte ich mit den Funktionen meiner Handykamera.




irgendwann kamen wir zu Hause an, und ich war zumindest 90 Minuten Fahrrad gefahren mit doch einigen Schmerzen.
Ein Tag wie jeder andere, nur mit mehr Bergen......

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